Der Begriff Erzahlung als Literaturgattung hat bei der Titelwahl dieses Bandes nicht Pate gestanden. Es war vielmehr die Absicht, die Erscheinung eines Erzahlers heraufzubeschworen, wie er den zufalligen Kreis seiner Zuhorer in den Bann zieht. Denn die auerordentlich unterschiedlichen Erzahlungen, die hier zusammengefugt sind, haben ihren gemeinsamen Ursprung in der ganz besonderen Kunst und Rolle eines Erzahlers. Es ist diese Kunst, Alltagliches, Erstaunliches, Satire und Fiktion so miteinander zu verweben und vorzutragen, da der Zuhorer sich bereitwillig in eine andere Wirklichkeit entfuhren lat. Diese Erzahlungen laut zu lesen oder erzahlend vorzutragen, kame sicher den Intentionen des Autors am nachsten, wurde doch auf diese Weise seine Sprache erst so recht zum Leuchten gebracht werden. Doch auch beim stillen Lesen erweist sich seine Erzahlkunst als wirksame Verfuhrung, dem Alltag auf ein Stundchen zu entwischen. Und vielleicht liee sich auf diese Weise am intensivsten der uberraschende Szenen- und Stilwechsel genieen, den diese kleine Sammlung auszeichnet