100 Kilometer entfernt von Messina, direkt an der sizilianischen Kuste, wartet auf Luise und Clemens ein einsam gelegenes Haus. Dort, in der Fremde, wird sich entscheiden, ob es fur sie eine Zukunft gibt: Clemens ist krank, ohne Hoffnung auf Heilung, und dennoch entschlossen, Luise glucklich zu machen Siziliens archaische Landschaft und Stadte bilden die Szenerie einer Liebesgeschichte, die in poetischen Bildern an die verletzliche Schonheit des Lebens erinnert. Wir erreichten das Haus in Capo dOrlando erst in der Dunkelheit. Die Kuste lag unter jener violetten Lasur verborgen, die im Suden die Nacht uberlagert und den Dingen ein Leuchten verleiht. Was sich dort inszeniert, ist dem Norden fremd. Der Norden kennt keine Farben, die gegen die Finsternis rebellieren. Ich dachte an Georg Heym. Umbra vitae, das Leben lag abseits, im Schatten, umgeben von Dunkelheit. Leise rumorte die Brandung, die Kuste war nah, ich schmeckte die salzige Gischt auf den Lippen. Glaserne Stille umgab unsere Ankunft. Schweigen und Atmen und Mudigkeit. Sizilien hie uns willkommen.