Als Annette Dittert am 31. Januar 2020 um Mitternacht vor der Downing Street stand, um live in den ARD-Tagesthemen daruber zu berichten, dass der Brexit in dieser Nacht nun endgultig vollzogen sei, schossen ihr kurz vor der Schalte plotzlich Tranen in die Augen. Langst war London ihr Zuhause geworden. Jetzt war der Bruch mit der EU nicht mehr umkehrbar. Fur sie und viele Briten, die bis zum Schluss noch auf einen anderen Ausgang gehofft hatten, ein bedruckender Tag.Zehn Jahre spater fragt sich Annette Dittert, was aus dem Land geworden ist. Sie nimmt uns mit auf eine Reise uber die Insel: Wir besuchen die Royal Albert Hall und das House of Lords, schwimmen mit der Frauengruppe Blue Tits im Meer an der Ostkuste der Insel, plaudern mit Schotten, Priestern und Earls. Und sind bei der Autorin auf ihrem Narrowboat Emilia zu Gast, einem kleinen bunten Boot aus Stahl am Regents Canal, mitten im Zentrum Londons. So entsteht ein facettenreiches Bild der eigenwillig-charmanten Briten, deren prekare wirtschaftliche und soziale Situation nicht nur infolge des EU-Austritts im Alltag spurbar ist und die doch stets Haltung bewahren.