Als Stefan Zweigs ›Angst‹ 1928 zum erstenmal verfilmt wurde, hielt ein französischer Kritiker die Vorlage für eine Novelle von Arthur Schnitzler. Das psychologische Raffinement von Zweigs bereits 1912 geschriebener Erzählung erinnert tatsächlich an Schnitzlers erst acht Jahre später entstandene ›Fräulein Else‹. Stefan Zweig spannt die bewußte Auslosung und Intensivierung der Angst bis zur Krise um eines Eingeständnisses willen in eine Erzählbericht, Dialog und inneren Monolog verbindende Form. Die gedankenlose Müdigkeit ihrer Ehe läßt Irene Wagner trotz ihrer beiden Kinder ein Verhältnis mit einem jungen Musiker eingehen. Sie empfindet vor jedem Rendezvous, indem sie sich "über den Rand ihrer täglichen Gefühle" beugt, "diese erste Angst, in der doch auch Ungeduld" brennt; als aber eine Frau "mit massigem Körper", die ihre heimlichen Wege beobachtet hat, sie zu erpressen beginnt, verliert diese Angst den Reiz des angenehm Vibrierenden. Sie fühlt sich mehr und mehr bedrängt. Ihr Mann versucht ihr zu helfen und gibt ihr ein Beispiel: er veranlaßt in ihrer Gegenwart ihre Tochter zum Geständnis eines kleinen Vergehens, um Nachsicht üben zu können. Irene Wagner entzieht sich diesem Weg; statt sich zu erklären, versucht sie sich Gift zu verschaffen – ihr Mann weiß sie zu hindern und klärt die Situation auf: die "Erpressung als Zwang des Gestehens" war seine Idee, um sie wiederzugewinnen.
Ficha técnica
Editorial: Fischer Taschenbuch Verlag Gmbh
ISBN: 9783596104949
Idioma: Alemán
Número de páginas: 121
Encuadernación: Tapa blanda
Fecha de lanzamiento: 13/05/2015
Año de edición: 2015
Plaza de edición: Alemania
Alto: 1.2 cm
Ancho: 1.9 cm
Especificaciones del producto
Escrito por Stefan Zweig
(Viena, 1881 - Petrópolis, Brasil, 1942). Es uno de los autores más queridos de la literatura centroeuropea. Nacido en el seno de una familia judía acomodada, accedió a la universidad y llevó a cabo una exitosa carrera como escritor y periodista. Muchas de sus obras —entre las que destacan especialmente El amor de Erika Ewald (1904), Carta de una desconocida (1922), Veinticuatro horas en la vida de una mujer (1927), Viaje al pasado (1929) y Novela de ajedrez (1941), publicadas en esta colección— alcanzaron un gran éxito. Con la irrupción del nazismo, se exilió primero en Londres y después en Brasil, donde, ante la posibilidad de un futuro dominado por el Tercer Reich, se suicidó.